Ihr Lieben,
lange habt ihr nun warten müssen…
Wir haben Ende März zusammen entschieden unsere Reise zu unterbrechen und heim zu fliegen aufgrund von Corona. Die Situation in Amerika hatte sich immer weiter zugespitzt. So konnten wir nichts mehr anschauen gehen, da alles zu war und auch nicht mehr die öffentlichen Duschen und Toiletten benutzten, während wir mit dem Van unterwegs waren. Gerade in Miami hatten wir, dann irgendwann auch die Schnauze voll, fast täglich hatten wir mit der Polizei zu tun.
Als wir dann Zuhause ankamen, waren wir natürlich nicht gerade am Freude Sprünge machen… es fehlten die Freunde am Flughafen zur Begrüßung und wir selbst entschieden auch in Quarantäne zu gehen für 2 Wochen. So verging die erste Woche sehr zäh, mit Wohnzimmer renovieren, Puzzeln, Nudeln selbst machen und so Sachen.
Anfang der zweiten Woche… ich weiß gar nicht wie ich das richtig in Worte fassen soll, darum ganz sachlich… ist mein Opa mütterlicher Seite sehr sehr unerwartet gestorben.
Danach war ich in einer Blase aus Beerdigung organisieren, Trauer, Wut, Euphorie für Neues und dem Gedanken einfach wieder zu gehen.
Schlussendlich haben wir Ende April uns entscheiden zwei Pflegehunde zu holen (Euphorie für Neues). Von denen das Männlein mittlerweile bei Verwandten von Felix lebt und wir uns entschieden haben, die Hündin zu behalten.
Auch hier kann ich euch nicht zu 100% sagen ob es die richtige Entscheidung war und auch wenn sie mich manchmal den letzten nerv kostet, da sie ein Jahr alt ist und noch einiges lernen muss, ist sie einfach Zucker : ) und jeder Fortschritt den sie macht freut mich umso mehr. Sie lehrt mich, mich wieder mehr in Geduld zu üben.
Mitte Mai habe ich auch noch mein Geburtstag gefeiert. Wir hatten wirklich ein schönes kleines Fest.
Doch ich bin erst da so wirklich wieder anwesend gewesen. Und dann habe ich Ende Mai erst konkret fassen können was alles so passiert ist seit Oktober 2018, Negatives wie Positives. Da braucht man manchmal gefühlt einen Pauseknopf, um all das zu realisieren und nicht einfach abzuhaken und weiter zu machen.. um nicht dem eigenen Leben nach zu rennen.
Ihr Fragt euch auch bestimmt wie wir das alles als Paar meistern, die ganze Reise, das Heimkommen ohne weitergeplant zu haben, wie wir weiter machen, der Tod von Opa, die Hunde, die Frage wie und ob wir Weiterreisen etc.
Ich kann euch ehrlich sagen, es ist nicht leicht ! Auch wir hatten unsere Höhen und Tiefen. Mit all den Reiseplanungen, Vorstellungen und Ängsten die jeder hat, Probleme mit Flügen, Autos, Hostels etc. die manchmal aus dem nichts auftauchen, Entscheidungen die zusammen getroffen werden müssen, unterschiedliche Interessen die jeder hat, die Liste ist lang. Hier hilft immer nur miteinander zu reden. Wir Frauen sind da ja ganz gut drin im reden, aber genauso auch im nicht reden und in den „Ich mach das jetzt so wie er“ Modus zu verfallen. Doch auch Männer können oft nicht über ihre Gefühle reden. Da ist es dann umso wichtiger, dass beide sich Zeit für einander nehmen und aufeinander zu gehen. Jaja leichter geschrieben als getan. Doch auch wir haben uns immer mal wieder zusammen gesetzt und geredet.
Gerade hier in Deutschland nach der Reise, war natürlich auch wichtig darüber zu sprechen wie wir weiter machen – Reisen oder bleiben. Nun durch Corona blieben uns nicht sehr viele Möglichkeiten. Also entscheiden wir uns Anfang Mai zu bleiben, bis sich alles wieder beruhigt hat und wenn möglich, dann noch für 3 Monate die Reise fortzusetzen.
So suchte Felix sich einen Vollzeit Job als Zimmermann und hatte mega Glück, denn er hat genau in dem Betrieb, in den er wollte eine Festanstellung bekommen. Und ich arbeite wieder als Fitnesstrainerin : )
Hier gehts zu meiner Website >>> BEFIT-Das Kraftwerk
So langsam haben wir uns wieder eingelebt, das Reisen fehlt natürlich doch da hilft man sich mit Wochenendtrips an den Bodensee oder wie jetzt am Wochenende, da fliegt Katja nach Wien : )
Auszeitoase : )
